Alles fing an einem Tag nach Allerheiligen an. Als die Menschen am Morgen zur Messe gingen, erschraken sie nicht wenig, denn am Kirchenzaun waren schreckliche Gestalten und Monster in grellen Farben aufgesprüht. Der Pfarrer und die Leute waren außer sich vor Schreck. Sie wollten unbedingt erfahren, wer der Täter war. Also schlug der Pfarrer vor: „Wir, Frau Anna, Herr Anton und ich, schieben heute Nacht Wache, damit wir den Täter zur Strecke bringen können!“ 

In der Nacht schlich sich tatsächlich eine dunkle Gestalt mit Kapuze zum Zaun um weitere Gestalten aufzusprühen. Als der maskierte Mann anfing, fasste ihn der Pfarrer an der Hand. Der Sprayer erschrak und wollte fliehen, aber da kamen auch die beiden anderen Wachposten zu Hilfe. „Warum beschmierst du unseren Kirchenzaun?“, wollte der Pfarrer wissen. „Ich wollte nur meine Kunst veröffentlichen, sonst gar nichts!“, erklärte der junge Mann. „Was machen wir nun?“, fragte Frau Anna. Nach einigem Überlegen schlug der Pfarrer vor: „ Entweder wir melden dies der Polizei oder du übermalst den Zaun und sprühst die Weihnachtsgeschichte drauf!“ Der Übeltäter war mit dem zweiten Vorschlag einverstanden, aber da er noch nie etwas von der Weihnachtsgeschichte gehört hatte, wusste er nicht, was er sprühen sollte. Etwas beschämt beichtete der Jugendliche das dem Pfarrer. Der schüttelte ungläubig den Kopf und begann zu erzählen. Nun wusste der Sprayer Bescheid. Am ersten Advent fing er mit der Weihnachtsgeschichte an. Er begann mit der Herbergsuche und endete mit den drei Königen. Und dass er seine Arbeit gut meisterte, bewiesen die Rückmeldungen der Dorfbewohner. Alle staunten über die gelungenen Bilder und Frau Anna lud den Sprayer auch noch zum Weihnachtsfest zu sich ein. So erlebte er das erste Mal ein wunderschönes Weihnachtsfest.

In Zukunft wollte er immer so Weihnachten feiern.

 

Geschichte von Moritz Ivan, Reschen aus Es weihnachtet sehr...(Erhältlich im KFS-Verbandsbüro)